Mehr geförderter Wohnbau: Ja, bitte!

Herr P. ist vor ein paar Jahren von einer privaten Mietwohnung in eine Genossenschaftswohnung umgezogen. So wie er genießen im Zentralraum zehntausende Menschen die Vorteile des geförderten Wohnbaus. Anders am Land: Dort wird mehr privat und teurer vermietet.

„Für meine vorherige, privat vermietete Wohnung habe ich für 45 Quadratmeter gut 550 Euro gezahlt. Heute zahle ich für 72 Quadratmeter nur 650 Euro – mit Balkon! Die Wohnqualität ist viel besser. Ich hatte echt Glück, eine Genossenschaftswohnung zu bekommen“, freut sich Herr P. Er hat den Umzug bis heute nicht bereut. So wie er leben in Oberösterreich rund 280.000 Menschen in geförderten Wohnungen zur Miete. Jedoch sind die Zahlen je nach Region unterschiedlich, wie diese Grafik zeigt.

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Daten aus dem AK Wohnzufriedenheitsindex

Während in der Region Steyr-Kirchdorf rund ein Fünftel der unselbständig Beschäftigten im sozialen Wohnbau zuhause ist, ist das im Mühlviertel nur rund jede:r Zehnte. Schlusslicht ist die Region Traunviertel: Hier leben nur acht Prozent in einer sogenannten Genossenschaftswohnung. In so einer zu wohnen ist für viele Menschen unter anderem deswegen attraktiv, weil die Ausstattung oft besser ist, die finanziellen Belastungen geringer und die Mietverhältnisse grundsätzlich unbefristet sind.

Wo geförderter Wohnbau ist, sind Mieten günstiger

Bemerkenswert ist: Wo es viel geförderten Wohnbau gibt, sind die durchschnittlichen Mietkosten
niedriger. Im Vergleich: Vorwiegend urbane Gebiete, wie die Region Linz-Wels, haben den höchsten Anteil an sozialem Wohnbau und im Vergleich niedrigere Mieten. Am anderen Ende zahlt man im Traunviertel mit 853 Euro am meisten für die Miete. Es liegt nahe, den geförderten Wohnbau auszubauen, um die Mietkosten zu senken. Und es braucht auch sofort wirksame Maßnahmen, wie Präsident Andreas Stangl im Interview rechts erklärt. Damit noch mehr Menschen in den Genuss kommen, günstiger Wohnen zu können – so wie Herr P.

Die Story erschien im AK-Report 3/2024.