Interview mit AK-Präsident Andreas Stangl zum Thema geförderter Wohnbau. Erschienen im AK-Report 03/2024.
AK-Report: Viele Menschen leiden unter den hohen Mietpreisen. Was kann dagegen getan
werden?
Stangl: Durchschnittliche Mieten zwischen 700 und 850 Euro pro Monat sind tatsächlich eine
große Belastung. Um Wohnen leistbar zu halten, fordern wir eine echte Mietpreisbremse auch für
private Mieten: Dabei sollen die Mieten pro Jahr um maximal zwei Prozent steigen dürfen.
Was könnte noch gegen die hohen Mieten getan werden?
Stangl: Der geförderte Wohnbau ist ein mächtiges und politisches Werkzeug. Österreich wird dafür beneidet. Hätten wir mehr davon, würden mehr Menschen günstiger wohnen. Ich bin der Meinung, wir sollten dieses zukunftsfitte Werkzeug ausbauen. Die Vorteile des geförderten Wohnens liegen für mich eindeutig auf der Hand.
Wenn der gemeinnützige Wohnbau so große Vorteile hat, warum wird nicht mehr gebaut?
Stangl: Ein Grund dafür ist, dass bei der Wohnbauförderung die Zweckbindung abgeschafft wurde und
dieses Geld teilweise in den Landesbudgets anderweitig verwendet wird. Es braucht mehr Geld,
um zusätzliches leistbares Wohnen zu finanzieren. Die Bundesregierung hat hier wie bei vielen
Punkten bei der Teuerung versagt.